Leckere Rezepte mit Crowberries / schwarzen Krähenbären

Es ging mir gehörig gegen den Strich, dass man sich in arktischen Gefilden geradezu mit schwarzen Krähenbeeren bewerfen kann, aber niemand gescheite Rezepte für eine schmackvolle Verwertung hatte. Zumindest konnte ich nichts überzeugendes finden. Nach ausgiebigen Experimenten im „Daggi-Kochstudio“ hab ich nun selber einige leckere Rezepte mit den leicht bitter/sauren Crowberries entwickelt.

Kein Mensch / Tier will sie, aber die ganzen Beeren kann man doch nicht einfach an den Sträuchern vertrocknen lassen!

Vorneweg: Eine Campingküche mit 1-Flammen-Kartuschengaskocher, Kochen im Freien, ein reduzierter Bestand an Küchengeräten (keine Waage) und eine 2-tellergroße Arbeitsfläche ist nicht die optimale Basis für das „Daggi-Kochstudio“ und grammgenaue Rezepte. Du solltest deshalb selber ein bisschen experimentieren, wie es dir am besten schmeckt – vor allem was die Zuckermenge angeht.

Rømmegrøt mit karamellisiertem Crowberry Kompott
Auf die Idee zu dieser Komposition kam ich, als wir eine Packung Rømmegrøt im Supermarkt kauften. Die norwegische Spezialität wird aus eingekochter, mit Mehl angedickter, Saurer Sahne hergestellt. Auf der Verpackung sah es aus, als würde man das Gericht mit Karamellsoße servieren.

Das brachte mich drauf, ein paar Löffel Zucker zu karamellisieren und mit einem Becher voll Krähenbeeren und schwedischem Hartriegel abzulöschen, bzw. einzukochen.

Das Karamell überdeckt den leicht bitteren Geschmack der Crowberries und die nahezu geschmacklosen Hartriegel Beeren nehmen ebenfalls Säure / Bitterstoffe auf. Die Beeren scheinen mir eine gute Ergänzung zu den Crowberries.

Da er sich das Karamell während der 2-3 Minuten Kochzeit nicht ganz aufgelöst hatte, gab es das Dessert mit knusprigen Brocken, die zwischen den Zähnen herrlich krachten. Dazu die feine Rømmegrøt – SUPERLECKER!

Crowberry-Karamell-Syltetøy mit arktischem Beerenmix
Nachdem ich entdeckt hatte, dass Karamell und Crowberries gut harmonieren, hab ich mich an eine etwas andere Konfitüre gewagt. Zum einen mit Karamell, zum anderen mit sämtlichen arktischen Beeren, die ich finden konnte.

Die Zutaten (ungefähr):
4 dl Zucker
1 dl Wasser
9 dl arktische Beeren (davon ca. 7 dl Crowberries, der Rest ein paar Blaubeeren, Preiselbeeren und schwedischer Hartriegel)
30 g Pektin

Den Zucker im Topf karamellisieren lassen, mit dem Wasser ablöschen, die Beeren dazu geben und ca. 5 Minuten kochen lassen. Das Karamell sollte aufgelöst sein. Das Pektin einstreuen und eine weitere Minute kochen lassen. Heiß, in heiß ausgespülte Marmeladengläser abfüllen und verschließen.

Die schwarzen Krähenbeeren sind auch ein wunderbarer Farbstoff! Nach dem Marmeladekochen sieht der Löffel nicht mehr aus, wie vorher.

Mit diesen Mengenangaben ist die Konfitüre ziemlich fest, fast schon schnittfest geworden und vielleicht einen Hauch zu süß. Die Pektinmenge könnte vermutlich reduziert werden, auch der Zucker könnte (je nach Vorliebe) etwas weniger sein. Wie beim Kompott gibt das Karamell den Beeren einen ganz besonderen, wunderbaren Geschmack.

Die Krähenbeeren-Konfitüre auf Brot

Konfitüre mit Rømme (saurer Sahne) als Dessert oder Brotaufstrich. Auch Quark, Joghurt und andere Milchprodukte können gut mit der Konfitüre gemischt werden.

Fazit: Mit Krähenbeeren und schwedischem Hartriegel als Füller lassen sich allerlei leckere Speisen bereiten! Also pflücken und experimentieren, statt vertrocknen lassen!