Kuhrettungs-Versuch in Bosnien

Manche Leute sagen: Kühe sind doof. Andere Leute, die es etwas freundlicher ausdrücken wollen, sagen: Kühe sind nicht doof, sie denken nur ein bisschen langsamer. Ich sage: Kühe denken gar nicht!

Nachdem ich in Serbien eine Schildkröte sicher über die Straße gebracht hatte und für die bulgarischen Straßenhunde leider gar nichts tun konnte, wollte ich einer bosnischen Kuh das Leben retten. Gleich vorneweg, ein hoffnungsloses Unterfangen – die Kuh wollte sich nicht retten lassen!!!

Wie die meisten Balkanstaaten hat auch Bosnien ein Müllentsorgungsproblem. Es gibt Mülltonnen und der Müll wird sogar gelegentlich abgeholt (so er nicht direkt in der Mülltonne abgefackelt wird). Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Müllfahrzeuge nicht einfach am Straßenrand auf den Knopf drücken und den Müll irgendwo in die Landschaft verteilen. Teilweise sind mitten in der wunderschönen Landschaft ganze Deponien am Straßenrand errichtet.

Irgendwo in den Bergen entdeckte ich zwei Kühe auf einer Müllkippe. Die eine war gerade dabei, eine Plastiktüte zu verdauen. Heroisch beschloss ich, die Kuh zu retten und ihr die Mülltüte aus dem Schlund zu ziehen….

Hier noch mal in Großaufnahme – so meschugge, wie die Kuh kuckt, ist sie wahrscheinlich schon voll auf Plastiktüte.

Leider war die Tüte weg, bis ich ausgestiegen und bei der Kuh war . Entweder runterschluckt oder ausgespuckt….

Das blöde Vieh ließ sich von mir gar nicht stören und holte weiter genüsslich den Müll aus den Tüten raus.

Meine Versuche, sie aus dem Müll zu vertreiben, scheiterten leider kläglich. Nach Rumschreien und Schlägen aufs Hinterteil kam sie zwar mal kurz raus, aber nur, um an anderer Stelle wieder reinzuklettern und weiter im Müll zu wühlen…

Als dann noch eine dritte Kuh vom Gras ließ, und sich für das Geschehen im Müll zu interessieren begann, hab ich meinen Lebensrettungsversuch aufgegeben. Bevor die alle ankommen und Müll fressen wollen…

Normalerweise sind Kühe, Schafe oder Ziegen im Balkan nicht unbeaufsichtigt unterwegs. Keine Ahnung, wo sich der Hüter dieser Kühe herumgetrieben hat. Als ich weiterfuhr, stand die Tüten-Kuh wieder mitten im Müll…

Wie kann man nur so die Landschaft verschandeln und die Viecher gefährden 🙁

Nach der Übernachtung im Tankstellenpuff von Bugojne (Bosnien) ging es über Kroatien und Slowenien nach Hause. Für die knapp 900 km hab ich etwa 12 Stunden gebraucht. In Bosnien und Kroatien bin ich Landstraße gefahren, ab Slowenien Autobahn. Ab da ging es ratzfatz.

Morgens hab ich mir noch Jajce angeschaut. Die Stadt war ehemals (vor dem osmanischen Reich) Sitz der bosnischen Könige und hat einen schönen historischen Stadtkern.

Noch ein bisschen bosnische Landschaft

Ab der Kroatischen Grenze bis Österreich hab ich eigentlich nur noch Schilder fotografiert.

Hinweis auf den Schulweg in Slowenien

Damit ist die zweite Balkan-Schildertour beendet.

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